Colorado und Monument Valley

Nach einer erholsamen Nacht in Santa Fe machen wir uns schon frühmorgens auf den Weg in die Rocky Mountains. Kaum sitzen wir im Van fängt es an, aus allen Löchern zu regnen… Regen in New Mexico, ja das ist wirklich äusserst selten… Wir machen einen kurzen Abstecher in ein typisches Dörfchen New Mexicos: Taos. Jane erklärt, dass dies wirklich ein Platz ist, wo noch die ursprünglichen Einwohner New Mexicos wohnen (in Santa Fe hat es sehr viele Neuzuzüger, welche sich niedergelassen haben). Danach geht es auch schon weiter in Richtung Rocky Mountains. Eine Wahnsinnsgegend, welche uns allen den Atem verschlägt… Die Temperaturen werden rauer und ich bekomme das Gefühl, dass ich mich im Engadin befinde… Mein Gefühl täuscht mich nicht – ein wenig später erklärt uns Jane, dass in dieser Gegend dasselbe Klima herrscht, wie im Engadin… ;-) Leider regnet es den ganzen Tag wie aus Kübeln, aber immerhin bleibt es beim Aufstellen der Zelte auf dem Campingplatz einigermassen trocken – und ich bin happy, dass ich wieder einmal Zeit finde meine Wäsche richtig zu waschen ;-) In dieser Nacht schlafe ich sehr gut – ob dies wohl am kühleren Klima liegt?

 

Bereits am frühen Morgen packen wir unsere sieben Sachen wieder zusammen um uns auf den Weg in Richtung Monument Valley zu machen. Zum Glück habe ich meine Stirnlampe dabei, damit geht das Zusammenpacken meines Zeltes in der Dunkelheit problemlos. Als wir schliesslich losfahren, ist es aber dann doch schon hell. Wir machen einen kurzen Kaffeehalt im Städtchen Durango. Ich würde am liebsten gleich hier bleiben, denn es gefällt mir hier in den Rocky Mountains wirklich sehr gut. Ein bisschen rau und trotzdem liebenswürdig und herzlich. Leider bleibt uns keine Zeit für Auskundschaftungen, aber dies ist definitiv eine Gegend in welche ich früher oder später mit etwas mehr Zeit wieder einmal zurückkehren werde.

Bevor wir uns auf den Weg zum Monument Valley machen, besuchen wir noch den Mesa Verde Nationalpark. Dies sind sehr gut erhaltene Felsbehausungen der vorkolumbischen Anasazi Stämme. Ich bin froh, nehmen wir uns die Zeit diesen Nationalpark zu besuchen – ich bin wirklich beeindruckt von dieser Archäologie und Geschichte. Nachdem wir Mesa Verde besucht haben, nehmen wir den Weg zum Monument Valley unter die Räder. Die Landschaft ist atemberaubend schön und ich geniesse jede einzelne Sekunde dieser Fahrt. So langsam wir die Landschaft steiniger und die letzten grünen Flächen verschwinden mit jeder gefahrenen Meile – ja man merkt, dass wir uns nun im Bundesstaat Arizona befinden. Das Panorama ist wirklich atemberaubend und mir verschlägt es beinahe den Atem, als wir auf der Strasse fahren wo Forrest Gump seinen Langstreckenlauf begonnen hat. Und dann sind wir endlich da: wir stehen mit unseren eigenen Füssen auf dem Boden des Monument Valley. Die Energie dieses Ortes haut mich beinahe um – ich kann dies gar nicht richtig in Worte fassen… Wir haben eine Jeep – Safari gebucht um uns von den Locals die verschiedenen Orte zeigen zu lassen. Ich geniesse die Fahrt in vollen Zügen und bin froh, dass ich nicht selber fahren muss. Wer diese Strassen (oder was immer das auch sein soll) ohne Jeep in Angriff nimmt, ist definitiv leichtsinnig ;-) Wir treffen unterwegs diverse abenteuerlustige Leute an, welche mit ihren 08/15 Autos stecken bleiben ;-) Der Nachteil einer solchen organisierten Tour ist halt einfach, dass man nicht so viel Zeit hat, die einzelnen Orte wirklich zu geniessen – nur allzu gerne würde ich am einen oder anderen Ort länger verweilen. Allerdings macht dies unser Chaufeur wiederum wett, indem er uns in einer Höhle von den Navajo Indianern, welche hier leben erzählt und uns auch ein Indianerlied vorsingt – Gänsehautfeeling pur und ich falle wie in eine Art Meditation. Einen solch kraftvollen Ort habe ich noch selten erlebt. Gegen Ende der Tour geht die Sonne langsam unter und das Monument Valley erscheint noch einmal in einem ganz neuen, magischen Licht. Ja, dieses Monument Valley ist definitiv mein bisheriges Highlight… Am Abend kehren wir auf den nahe gelegenen Campingplatz zurück. Ich habe vor einigen Tagen vorgeschlagen, an diesem Abend das Kochen zu übernehmen und ich freue mich, dass ich meinen „Reisegspänli“ „Älplermagronen“ kochen darf. Wir haben alle einen riesen Kohldampf und meine beiden Begleiter sowie ich verputzen ratz fatz alles was ich gekocht habe ;-) Dies ist dann doch eine für mich sehr positive Premiere, da bis anhin das Essen schon etwas „speziell“ und spärlich war… Das „i – Tüpfelchen“ des heutigen Tages ist das Übernachten unter dem atemberaubenden Sternenzelt. Ich mulme mich in meinen Schlafsack ein und geniesse es, das Sternenzelt zu bestaunen und voller Glückseligkeit einzuschlafen…