26.08.2012

Meine ersten Tage in New York City

Es ist ungeheuerlich – bereits sind 5 Tage seit dem Beginn meiner Weltreise vergangen und irgendwie ist es mir, als wäre ich schon langelange Zeit unterwegs… Nicht dass ich Heimweh hätte oder so – aber ich erlag sehr schnell dem Flow des Reisens. Ich tauchte vom ersten Augenblick seit dem Beginn meiner Reise ein, in diesen besonderen Spirit – beinahe, als hätte ich lediglich einen Schalter umkippen müssen.

New York City besuche ich bereits das zweite Mal in meinem Leben und so hatte ich in etwa eine Ahnung, was auf mich zukommt. Ich habe mich auch auf Anhieb in dieser Stadt eingelebt - allerdings nehme ich die City nun irgendwie anders war, als vor 3 Jahren. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich dazumal im November hier war. Nun ist es ja vollends Sommer – alles ist grün und blüht und verleiht dieser Stadt so einen ganz besonderen Charme. Den ersten Tag verbrachte ich mit Alejandra aus Mexico. Wir klapperten gemeinsam die „Hot Spots“ von New York ab, denn im Gegensatz zu mir hatte Alejandra lediglich 1 ½ Tage für den Besuch dieser Stadt zur Verfügung. Mir wurde dadurch bewusst, wie wichtig es mir selber ist, dass ich mir Zeit lassen kann und nicht von „Hot Spot“ zu „Hot Spot“ eilen muss. Diese habe ich irgendwie langsam gesehen. Fotografieren lasse ich mich auch nicht gerne (jedenfalls nicht, wenn die Fotos gestellt sind) – ich fühle mich in der Rolle des Fotografen wohler. Aber dies ist ja eigentlich nichts Neues ;-) Anyway, wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei meinem ersten Tag, als Alejandra und ich den Times Square, die Umgebung 5th Avenue, das financal District, Brooklyn, Ground Zero, sowie am Abend nochmals den Times Square abklapperten. Ja also ganz so stressig habe ich mir meinen ersten Tag ehrlich gesagt nicht vorgestellt – aber nichtsdestotrotz hatten Alejandra und ich eine gute Zeit zusammen :- ) Was mir aber ganz krass auffiel: der Unterschied von Manhattan zu Brooklyn. Irgendwie scheint in Brooklyn eine andere Uhr zu ticken: man könnte die beiden Stadtteile in etwa mit Zürich und Bern vergleichen. Brooklyn ist um einiges ruhiger als Manhattan.

Am anderen Morgen fuhren wir noch zusammen zum Central Park und am Mittag verabschiedete sich Alejandra von mir. So nahm ich dann NY auf eigene Faust unter meine Füsse. Ich fuhr nach Downtown Manhatten, mit dem Ziel Chinatown und Little Italy. Ja genau so hatte ich Chinatown noch in Erinnerung: chaotisch, schmutzig, etwas andere Luft und irgendwie auch sonst einfach anders als der Rest von New York. Die Fische und das Gemüse werden offen am Wegrand verkauft (immer schön der Nase nach) und in den Läden kann man Dinge kaufen, welche man in einem normalen Laden nicht erhält (vor allem in den Chinatown Apotheken). Ich fand dann auch meinen Ingwer, welchen ich mir unbedingt noch besorgen wollte. Ingwer ist für mich so zu sagen zu meinem täglichen Begleiter geworden – er hilft gegen jegliche Arten Entzündungen, entfacht am Morgen das Magenfeuer, beugt Kopfschmerzen vor und schmeckt als Aufguss auch noch ganz gut J gemäss Arzneimittelverzeichnis hat er in etwa die Eigenschaften von Aspirin – nur ist Ingwer natürlich. Ich verbrachte den Nachmittag also in Chinatown und spazierte dann von dort aus hoch zum Union Square wo ich noch kurz einen Abstecher in meinen heiss geliebten „Whole Foods Market“ machte und mich mit Avocados, Pflaumen, Bananen und Bagels eindeckte.

Am dritten Tag überlegte ich am Morgen noch ob ich auf das Empire State Building gehen soll oder ob ich doch lieber Miss Liberty besuchen sollte. Ich entschied mich aus dem Bauch heraus für Zweiteres – eine sehr gute Entscheidung, denn just an diesem Morgen wurden vor dem Empire State Building 2 Menschen erschossen und 7 verletzt, wie ich am Abend erfuhr… Der Besuch von Miss Liberty hat sich auf alle Fälle gelohnt und ich konnte dabei auch gleich mein Teleobjektiv etwas austesten. Anschliessend fuhr ich mit der Subway nach Brooklyn um den tollen „Brooklyn Botanical Garden“ zu besuchen. Ich war hin und weg von der Vielseitigkeit dieses Gartens und verbrachte dort den ganzen Nachmittag.

Am nächsten Morgen (Samstag) entschied ich mich spontan an der grossen NYC Tour teilzunehmen. Diese Tour wurde von Jim, einem 75 jährigen New Yorker durchgeführt. So machten wir uns um 10 Uhr morgens auf die Socken um uns New York von einem alteingesessenen Einheimischen zeigen zu lassen. Die Tour führte uns von unserem Hostel zuerst zu den Brooklyn Heights, wo wir den Morgen verbrachten und uns eine Menge interessanter Orte von Jim zeigen liessen. Die Aussicht vom Brooklyn Bridge Park aus auf Manhattan und die Brooklyn Bridge war einfach atemberaubend. Anschliessend überquerten wir zu Fuss die Brooklyn Bridge. Ein „must to do“ für jeden New York Besuch : -) Zu Fuss ging es weiter zu der St. Paul`s Chapel sowie Ground Zero wo uns Jim auch eine Menge interessanter Dinge erzählte (z.B. dass der Neubau des Towers Nr. 1 3.3. Billionen (!!) kostet – dieses Teil ist quasi unzerstörbar). Im Gänsemarsch watschelten wir weiter durch das Financial District zur Staten Island Ferry. Mit dieser machten wir einen kurzen Abstecher nach Staten Island wo wir einen tollen Ausblick nach Manhattan hatten. Zurück in Manhatten ging es sogleich mit einem Besuch von Chinatown, Little Italy und SoHo weiter. SoHo fasziniert mich auch immer und immer wieder – da muss ich unbedingt nochmals hin :- ) mit der U-Bahn fuhren wir dann ein kurzes Stück hoch - so viel ich mich erinnern mag glaubs ins West Village. Ein quirliges Quartier, welches ich aber bei Nacht nicht alleine besuchen würde. Wir assen irgendwo in einer Querstrasse ein sensationelles Indisches Abendessen *yummi* - für 12 Dollar inklusive Getränke. Jaja, auch so etwas gibt’s in NYC – man muss sich nur von Einheimischen hinführen lassen ;- ) Bereits war es 10.30 Uhr in der Nacht als wir fertig waren mit dem Dinner – nicht nur mir fielen beinahe die Augen zu und so entschieden einige anderen Frauen und ich, dass wir zurück zum Hostel fahren würden und nicht noch mit den anderen noch zum Times Square (diesen hatte ich ja bereits zum 326`373 Mal gesehen ;-) ). Die Tour war wirklich genial und ich ziehe vor Jim mit seinen 75 Jahren den Hut – wir haben Kilometer um Kilometer zu Fuss abgewälzt. Während wir um 10.30 Uhr abends todkaputt waren, war er immer noch hellwach und hatte dumme Sprüche auf den Lippen :- ) Ich schlief in dieser Nacht (wie auch schon die Nächte zuvor) wie ein Baby tief und fest und war froh, dass ich mich zu dieser Tour entschiede hatte.

Ja und dann wären wir nun also beim heutigen Tag – dem Sonntag. Ich schlief das erste Mal seit ich hier bin, richtig aus. Nach dem Frühstücken fuhr ich mit der Subway (welche übrigens ganz in der Nähe des Hostels ist) nach Chelsea. Ich verbrachte heute den ganzen Tag in diesem tollen Viertel. Zuerst schlenderte ich etwas im Viertel herum, bestaunte die tollen Häuser und machte einen Abstecher in den stylischen Chelsea Market. Danach gelangte ich zu meinem bis anhin grössten Highlight dieser Stadt: zum „High Line elevent Park“. Eine stillgelegte Eisenbahn auf einem Plateau, welche in einen Park/Garten umkonstruiert wurde. Für mich ist dies einer der schönsten Plätze von NYC – so speziell, dass ich es gar nicht recht beschreiben kann :- ) Bald habe ich die Fotos bearbeitet, dann könnt ihr dann selber sehen :- ) Nach meinem Besuch in diesem Park (jaja, ich komme nochmals vorbei :- )) schlenderte ich hoch bis zum Central Park und kaufte mir unterwegs auch eeeendlich meine AT&T SIM Karte für mein Handy ;- ). Nun geht wieder ein weiterer wunderbarer Tag hier in NYC zu Ende und ich bin froh, dass so viele tolle Plätze hier gefunden habe und bin weiterhin gespannt, was ich sonst noch so finden werde ;- )

 

Ich habe bereits eine Menge Fotos geschossen. Eine kleine Auswahl davon werde ich dann die nächsten Tage mal hochladen und mit euch teilen :- )

 

Aloha from NYC

 

Michèle