4 Panterlis on the Road II

 

Nachdem wir in Las Vegas ausgiebig gefeiert und uns auch etwas entspannt haben, kehrten wir zurück auf die Strasse ;-) Las Vegas – eine Stadt wie ein Jahrmarkt (oder ein überdimensionaler Europapark)… Ich werde mit Las Vegas wohl nie so richtig „warm“ ;-) Aber wir hatten ja noch einige interessante Ziele vor uns. So fuhren wir nach Las Vegas tatsächlich nochmals den ganzen Weg zurück nach Page, um den Antelope Canyon zu besuchen. Der Wettergott meinte es diesmal gut mit uns und so konnten wir diesmal dieses Naturspektakel bewundern. Die Jahreszeit mit den besten Lichtverhältnissen war zwar bereits vorüber, aber mit einigen Tips unserer tollen Tourleaderin „Loreley“ konnten wir trotzdem ganz tolle Fotos machen. Im Canyon war es recht kühl und Licht fiel auch beinahe keines hinein – umso erstaunter war ich über die Qualität meiner Fotos. Der Eintritt zu diesem tollen Ort hat sich wirklich gelohnt und wir alle sind froh, dass wir nochmals nach Page zurückgekehrt sind.

Tags darauf machten wir uns zügig auf den Weg nach Salt Lake City. Ein langer Fahrtag durch die Bundesstaaten Arizona und Utah. Die Landschaft war atemberaubend und wir fuhren an so manchem Dorf vorbei, in welchem ich mich gerne ein paar Tage niedergelassen hätte. Der Herbst hielt langsam Einzug in das Land und so wurden wir mit einem tollen Farbspektakel der Landschaften belohnt. Spät abends trafen wir in Salt Lake City ein und erlebten das erste Mal auf unserem Roadtrip so richtig viel Verkehr. Nach einer erholsamen Nacht, machten wir uns bei schönstem Herbstwetter zu Fuss auf den Weg in die Innenstadt von Salt Lake City. Wir wussten ja alle nicht recht, was uns da erwartet – aber wir waren alle vier von dieser schönen, sauberen Stadt sehr positiv überrascht. Hier scheint die Uhr auch ein bisschen gemächlicher zu laufen, als in anderen Grossstädten der USA. Nichtsdestotrotz waren wir wohl alle ein bisschen müde vom vielen „Sighseeing“ quer durch die Staaten. Am anderen Tag machten wir uns bereits schon wieder auf den Weg nach Reno – natürlich ohne es zu missen den grossen Salt Lake zu besuchen. Der See war nicht besonders spektakulär – dafür um so mehr der Geschmack: nach toten Vöglen, welche man zu häuft an den Ebbe-Stellen sah *igitt* Weshalb es dort so viele tote Vögel hatte, konnten wir leider auch nach ausgiebiger Recherche im Internet nicht herausfinden.

Mit einem etwas getrübten Bilde fuhren wir dann weiter nach Reno. Da dies eine enorm lange Strecke war, übernachteten wir auf halber Strecke in Elko – einem Ort mitten in der Wüste. „In the middle of nowhere“. Dafür in einem ganz tollen Hostel, welches keiner Motelkette angehörte.

Am anderen Morgen fuhren wir weiter mitten durch die Wüste nach Reno – einem zweiten Las Vegas. Da die Alex und Rafi uns Frauen die Motelwahl überliessen, haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht. Da es ein Montag war, waren in Reno die Hotels äusserst günstig (um die 20 Dollar pro Nacht pro Person) und so staunten die beiden Herren nicht schlecht, als wir in Reno beim 4-Sterne Silver Legacy vorfuhren ;-) Da eisig kalte Temperaturen und Schnee herrschten verbrachten wir viel Zeit in der Hotelanlage (mit eigenem Spielcasino). Naja, meine Welt wird dies wohl definitiv nie werden – aber es war ein witziger Abend, mit tollen Gesprächen (in Reno fanden zu diesem Zeitpunkt gerade die Nationalen Meisterschaften des Westernreiten statt und wir schlossen Bekanntschaft mit zwei echten Cowboys, welche in der Disziplin „Roping“ starteten ;-)). Die Gratisgetränke taten dann den Rest hinzu und ich wurde am anderen Tag mit einem gewaltigen Hangover belohnt *ggg* (nein, Blodymary ist nicht reiner Gemüsesaft und ist auch nicht Hangover – vorbeugend *hihihi*). Ich sehs schon – so „Funstädte“ wie Las Vegas und Reno sind definitiv nichts für mich :o) In Reno verabschiedeten wir uns dann von Rafi, welcher mit dem Greyhound nach San Francisco reiste. Wir anderen fuhren von Reno aus zum Lake Tahoe und die lange ersehnte Geisterstadt Bodie *wuhuuu* - für mich ein weiteres Highlight. An diesem Tag erlebten wir sogar den Schnee (und waren mega froh, dass unser Auto mit Winterpneus ausgestattet war). Es war wohl der kälteste Tag unserer ganzen Reise und so konnten wir leider auch Bodie nicht so richtig geniessen (die Finger sind mir beim Fotografieren beinahe abgefallen *autsch*). Dafür schlossen wir noch Bekanntschaft mit dem Sheriff :o) „But you guys can read englisch…?“ Peinlich, peinlich… Wir werden wohl alle beim nächsten Mal die Instruktionen für die Parkeintritte in den USA etwas genauer durchlesen *hüstel* Halb durchgefroren (jaja, es herrschten Temperaturen um die 0°C) trafen wir dann am Abend in Bishop im tollsten Motel unseres ganzen Trips ein. Wir wurden ganz herzlich empfangen und wären wir nicht so müde gewesen, so hätten wir wohl noch ein Bad im Jacuzzi genommen ;-) Am Morgen gab sogar es ein grosses Frühstücksbuffet mit fast allem was das Herz begehrt. Also ich hätte locker noch einige Tage in Bishop verbringen können ;-) Jedoch beschlossen wir uns, frühzeitig an die Wärme zurück zu kehren (die Strassen zum Yosemite NP waren wegen Schneefall geschlossen) und so machten wir uns auf den Weg nach L.A. Wir hatten mittlerweile alle genug von der Kälte. Ebenfalls waren wir so überladen mit Eindrücken, sodass wir gar nicht mehr fähig waren, noch mehr in uns auf zu nehmen. Aber dazu schreibe ich dann noch etwas in meinem Abschlussbericht der USA ;-)

Wir trafen dann also nach gut 3 Wochen Roadtrip in Los Angeles ein – und wer hätte das gedacht: die Jungs sind in diesen 3 Wochen keinen Meter selber Auto gefahren ;-) Ich sage nur: Frauenpower auf Amerikas Strassen *ggg*. Zum Glück wusste ich, was mich in L.A. erwartet. Aber mir wurde mit dem erneuten Besuch dieser Stadt wieder einmal mehr bewusst, dass Hollywood nichts anderes als Show ist und wenn der Vorhang fällt, kommt das ungeschminkte Gesicht zum Vorschein… Los Angeles gehört für mich zu einem der unschönsten Flecken der USA (abgesehen von Beverly Hills und dem Rodeo Drive, welche schön herausgeputzt sind). Sogar das Hollywood Zeichen zerfällt langsam in Einzelstücke. So geniesse ich nun für meine letzten Tage einfach mit „Nichts-tun“ und Ausspannen im Hostel, die letzten Tage mit den Panterlis (Rafi kehrte nach dem Besuch von San Francisco wieder zu seiner Panterli Herde zurück *hihihi*) und bin voller Vorfreude auf Costa Rica – Pura Vida ;-)