Grand Canyon

Genauso glückselig wie ich unter dem wunderbaren Sternenzelt eingeschlafen bin, erwache ich am nächsten Morgen und erlebe einen wunderschönen Sonnenaufgang. Das Monument Valley erscheint wiederum in einem ganz magischen Licht – was für ein Start in den Tag. Dazu gibt es Toast und gebratenen Speck zum Frühstück und ich bin die Zufriedenheit in Person. Ich lasse mich auch nicht von der Morgenmuffellaune unserer Tourleaderin anstecken (okey, sie ist meistens Morgen- Mittag- und Abendmuffel, aber dies kann ich eigentlich meistens ganz gut wegstecken – sie ist wohl einfach so, denn sie sagt uns immer wieder wie lieb sie uns hat und wie toll sie es findet, mit uns zwei unkomplizierten Passagieren ;-)). Wir brechen nach einem deftigen Frühstück auf zum Grand Canyon. Ich zehre noch immer am gestrigen Tag (irgendwie hat mich das Monument Valley positiv belämmert und ich habe noch nicht mal Alkohol getrunken ;-) und bin den ganzen Tag über recht still. Ja, ich muss das alles doch auch etwas verarbeiten ;-) Auch der Grand Canyon ist überaus atemberaubend und ich muss mich einen Moment hinsetzen und das alles auf mich wirken lassen – wie so oft in den letzten Wochen. Manchmal wird einem das Ganze von „Highlight zu Highlight“ eilen einfach etwas zu viel. resp. man möchte diese Dinge einfach in aller Ruhe auf sich wirken lassen. Meine Tourbegleiter verstehen das nicht so ganz – sie sind eher die „stressigen Typen“, aber das ist mir egal – jeder so wie er will ;-). Ich habe mich auch nicht für den Helikopterflug angemeldet und ich bin froh, habe ich mal 2 Stunden für mich alleine auf dem Campingplatz. Ich kann es kaum glauben – es ist einfach einmal still und ich sitze da und geniesse es einfach. Wie so oft in den letzten Tagen mache ich mir meine Gedanken darüber, wie viel einfach geredet wird, dass einfach geredet wird. Ohne Sinn und Inhalt. Immer auf der Suche nach dem nächsten Highlight und Abenteuer. Und bevor man den Augenblick einfach mal im „Hier und Jetzt“ geniesst, ist man mit seinen Gedanken schon wieder in der Zukunft. Ja, in den letzten Wochen ist mir so einiges klar geworden und ich fühle auch, wie ich mir selber wieder viel näher gekommen bin. Ich geniesse die Augenblicke, sauge sie in mir auf und es ist mir egal, was die anderen dabei von mir denken. Diese 2 Stunden der Ruhe haben mir sehr gut getan und ich konnte meine Batterien wieder etwas aufladen. Am Abend „stressen“ wir wortwörtlich zum Sonnenuntergang (okey, ich lasse mich nicht anstecken, denn entweder es reicht oder es reicht nicht). Ganz knapp verpassen wir das Untergehen der Sonne, werden aber durch ein wunderschönes Farbenspiel des Himmels und des Canyons mehr als nur belohnt…