New Orleans

Ich war wirklich froh, dass ich am Abend zuvor in Memphis etwas früher zu Bett ging – so konnte ich mein Schlafmanko etwas kompensieren… Der Weg nach New Orleans war nicht ganz ohne, da es doch eine rechte Distanz ist. Wir verbrachten praktisch den ganzen Tag im Van und konnten beobachten, wie sich die Landschaft langsam in Sumpfgebiet verwandelte. Irgendwie erinnert mich die Landschaft etwas an Florida (Everglades). Wir traffen Mitte Nachmittag in New Orleans ein, wo wir für zwei Nächte ein Hotelzimmer beziehen durften *jupi* Wir logierten in einem tollen kleinen Hotel, von welchem aus wir das „French Quartier“ mit einem kurzen Fussmarsch locker erreichen konnten. Wir hatten genügen Zeit etwas auszuspannen und gingen dann am frühen Abend zusammen gemeinsam zu Abend essen. Die Stimmung war nicht schlecht, obwohl unser „böser Geist“ in der Gruppe es immer wieder schaffte, Unruhe hineinzubringen. Unser böser Geist in weiblicher Gestalt hat es vor allem auf die zwei Australierinnen abgesehen (sie machte den beiden beim Abendessen in Nashville eine Höllenszene). Aber irgendwie hatte keiner so richtig eine Ahnung, weshalb sie die beiden so auf dem Kiecker hatte. Anyway, wo war ich stehen geblieben? Ach ja beim Nachtessen in New Orleans ;-) Wir bekamen vom Hoteleigentümer einen „Geheimtip“ – ein Lokal, in welchem ausschliesslich Einheimische essen. Und so kamen wir in den Genuss von bester Kreolischer Küche *jummi* Ich entschied mich für Alligatorenwurst und Catfish, dazu gab es noch verschiedene speziell zubereitete Gemüse. Das Abendessen mundete uns sehr und wir waren in heiterer, ausgelassener Stimmung. Nach dem Essen machten wir uns ohne unseren bösen Geist auf ins Nachtleben von New Orleans. Zuerst in einer Jazzbar mit Livemusik zur Einstimmung bevor wir in die Burbanstreet aufbrachen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen verrückteren Ort gesehen… ;-) Da reihten sich Striplokale (für Männer und Frauen), tolle Lokale mit bester Livemusik, Lokale wo man günstig Alkohol kaufen und auf der Strasse oder in einem anderen Lokal trinken konnte (das Bier für 2.00 USD), Gay – Bars mit Transvestiten-Playbackshow, aneinander. Das muss man gesehen haben, sonst glaubt man es nicht *gg* Wir haben wirklich jede Art Lokal besucht und uns köstlich amüsiert. Je später die Nacht wurde, um so hemmungsloser wurden die Menschen… Das war echt ein unglaubliches Schauspiel – ich selber war froh, war ich in einer Gruppe unterwegs, so blieben wir vor Anmachen verschont ;-)

Unsere zwei Australierinnen verliessen unsere Reisegruppe heute, da sie nur die Tour bis New Orleans gebucht hatten. So schrumpfte unsere Reisegruppe auf 3 Touristen und 1 Tourguide.

Den ganzen Tag hatten wir zur freien Verfügung und so konnten wir die Stadt auf eigene Faust auskundschaften. Zuerst genoss ich aber ein tolles Frühstück im „Garten“ des Hotels. Gestärkt machte ich mich auf den Weg ins French Quartier. Die farbenfrohen Häuser sind mir bereits am ersten Tag positiv aufgefallen. Ich besuchte den French Market, einen bunten Markt wo man alles Mögliche kaufen konnte (ich verkniff es mir allerdings, etwas zu kaufen – ich bin ja erst am Anfang meiner Reise und kann kein unnötiges Gepäck gebrauchen), schlenderte dem Missisippi River entlang und bestaunte einen Raddampfer, anschliessend kundschaftete ich das French Quartier ausgiebig aus. Da reihten sich Galerien, verrückte Läden, usw. aneinander. Ich war beeindruckt von den fröhlichen Farben und hätte am liebsten gleich selber Pinsel und Farbe zur Hand genommen. Nachdem ich den ganzen Tag zig Fotos geschossen habe und die halbe Stadt ausgekundschaftet hatte, kehrte ich gegen Abend ins Hotel zurück. Ich entschloss mich, an diesem Abend „zu Hause“ zu bleiben, denn irgendwie hatte ich mich erkältet und fühlte mich nicht besonders gut. Die grossen Temperaturunterschiede machten mir wohl etwas zu schaffen. Ich verstehe nach wie vor nicht, weshalb man die Räume dermassen abkühlen muss *brr*