Meine ersten Tage in Costa Rica

 

Neinein, ich bin nicht in Zentralamerika verschollen ;-) Ganz im Gegenteil: mir geht es sehr gut und ich habe mich bereits der Lebensweise der „Ticos“, wie man die Einheimischen hier in Costa Rica nennt, etwas angepasst. Hier ist wirklich alles etwas anders, als in der westlichen Welt – äusserst sympatisch anders ;-) Bereits am Flughafen ist mir die Warmherzigkeit der Costaricaner positiv aufgefallen. Meine erste Nacht verbrachte ich in San Jose, eine Stadt welche ich wohl in meinen nächsten 10 Wochen nur als „Verkehrsknotenpunkt“ nutzen werde ;-) Am nächsten Tag ging es dann frisch ausgeruht und entspannt mit „Interbus“ weiter zu meinem eigentlichen Ziel: Samara. Bereits kurze Zeit nach dem wir San Jose verlassen haben, fuhren wir durch atemberaubend grüne Landschaften (und unebenen, mit Löchern übersäten Strassen ;-)). Irgendwo zwischen San Jose und Samara machten wir einen kurzen Kaffehalt. Ich staunte nicht schlecht als ich auf den Bäumen eine Papageienkolonie sowie 3 Affen sah… Holà da Costa Rica ;-) Wie sich dann später herausstellte, handelte es sich bei diesem Ort um eine Tierauffangstation – aber mir war das egal: ich hatte das erste Mal in meinem Leben Affen und Papageien in freier Wildbahn gesehen ;-) Nach unserem Kaffehalt ging es dann weiter nach Samara. Als wir die Brücke, welche das Festland mit der Nicoja – Halbinsel verbindet, überquerten, sonnten sich auf den Sandbänken des Flusses einige Krokodile. Gegen Mittag kam ich dann nach rund 5 Stunden Fahrt in Samara an. Ich wurde herzlich im Hostel empfangen und merkte bereits am ersten Tag, dass ich wie „loslassen“ konnte. Mein ganzer „Reisestress“ der letzten Wochen, schien sich von mir zu lösen… Ich verbrachte die ersten Tage ganz relaxed mit dem Auskundschaften der Gegend, Spaziergängen am Strand und Relaxen. Ich rekognoszierte meinen Schulweg: keine 2 Minuten dauert dieser ;-) und von der Schule zum schönen Strand sind es gerade mal etwa 10 Schritte :o) Überhaupt und sowieso: hier in Samara ist alles angenehm überschaubar. Am Montagmorgen packte ich dann das erste Mal seit Jahren wieder einmal meinen Schulrucksack und machte mich auf den Weg zur Schule. Ich freute mich, endlich wieder einmal etwas für mein Hirn zu machen ;-) Ich hatte nicht einmal Bammel vor dem Eintrittstest – ich wusste ja, dass ich noch praktisch keinen Satz Spanisch sprechen kann ;-) Und so wurde ich dann auch erwartungsgemäss in die Anfängerklasse eingestuft. Nun ist bereits schon die erste Schulwoche „Geschichte“ und ich bin erstaunt, wie viel ich von dieser Fremdsprache bereits schon nach den ersten Tagen Unterricht verstehe. Ans eigene Sprechen ist zwar momentan noch nicht wirklich zu denken (ausser abgehackt und in Einzelsätzen *gg*), aber ich denke, dass ich in den nächsten Wochen hier wirklich viel lernen kann. Mein Geist wurde in der ersten Woche sehr gefordert – zum einen weil ich schon lange nicht mehr richtig lernen musste und zum anderen, da ja Spanisch nicht gerade die einfachste Sprache ist. Aber nach einigen Tagen hatte ich dann meinen Rhythmus gefunden. Ich schätze es sehr, dass wir alternierend am Morgen und am Nachmittag Schule haben. In der Freizeit können wir viele interessante Kurse besuchen (Kochkurse, Yoga, Salsa, Schmuckkurse, usw.) – aber ich habe ja so oder so keine Angst, dass es mir langweilig wird ;-) Dann und wann gehen meine Schul- oder Hostelkollegen und ich abends nach der Schule an der Strandbar ein Bier trinken (oder einen Mojito ;-)) oder legen uns Nachmittags an den schönen Strand (das Wasser ist hier ist übrigens unglaublich warm).

Nach der ersten Schulwoche haben wir uns spontan entschlossen, die „Arenal und Monteverde Cloudforresttour“ mitzumachen. „Toll“ habe ich mir gedacht, „dann kann ich bereits jetzt schon zwei Nationalparks kennen lernen“… Naja, leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Tour entpuppte sich mehr als „Adventure – Trip“. Wir badeten in überteuerten, künstlich angelegten Thermen. Den Touristen erzählt man, dass das warme Wasser vom Arenal Vulkan kommt, aber unser Tourguide hat uns erzählt, dass das gar nicht stimmt und das Wasser künstlich aufbereitet ist. Der ganze Spass kostet um die 30 Dollar Eintritt... Jedoch war für uns der Besuch der Therme doch recht speziell – der Strom viel aus und so durften wir bei Kerzenlicht baden ;-) Tagsdarauf (auf das Hotelzimmer, in welchem „Bedbugs“ und Mäuse mit uns mit übernachteten gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein) goss es wie aus Kübeln. Wir besuchten eine Art botanischen Garten wo wir Frösche, Schmetterlinge, Faultiere und Vögel beobachten konnten. Dann ging es weiter zum Arenalsee, welchen wir mit dem Boot überquerten (vorher machten wir noch Bekanntschaft mit zwei Nasenbären und genossen eine frische Kokosnuss *mmhhh*). Wir genossen eine abenteuerliche Fahrt über Strassen, welche man eigentlich gar nicht Strassen nennen konnte (Schüttelbecher lässt grüssen) und assen irgendwo in einem Bergdorf ein lokales, feines Mittagessen. Ich war ziemlich enttäuscht, dass wir den Arenal Vulkan nicht zu Gesicht bekamen, hätte ich doch erwartet, dass wir zumindest den Nationalpark besuchen würden. So setzte ich meine ganze Hoffnung auf den Monteverde Nationalpark am Sonntag (die Tour hiess ja „Arenal und Nebelwald Monteverde“). Am Sonntagmorgen fragte ich den Tourguide, ob wir denn nun zum Monteverde Nationalpark fahren würde. Er verneinte und sagte, dass wir lediglich in die Nähe davon fahren würden. Es stand „Canopy“ (Ziplining) auf dem Programm und dieses Areal befand sich nicht im Nationalpark. Ich war so etwas von enttäuscht und hätte heulen können, so enttäuscht war ich (zumal der Ausflug nicht gerade günstig war…). Aber das Canopy hat mich schlussendlich doch für das ganze Wochenende entschädigt ;-) es war nämlich Spass pur an Drahtseilen angehängt durch die Wälder und Gegenden Costa Ricas zu fetzen ;-) Todmüde kehrten wir dann am Sonntag Abend nach Samara zurück. Mein Fazit dieser Tour: ich werde definitiv keine „vorgekauten“ Touren mehr unternehmen, (ausser man kann einen speziellen Ort nur mit einer organisierten Gruppe besuchen) ;-)