Las Vegas

Nachdem wir die letzten Tage seit New Orleans ausschliesslich auf Campingplätzen residiert haben, freuen wir uns alle, wieder einmal in einem richtigen Bett, resp. im Hotel schlafen zu dürfen. Campen ist cool und abenteuerlich, aber ich freue mich einfach auch sehr darauf, mal nicht jeden Tag das Zelt aufzubauen und dieses am nächsten Morgen wieder in aller Herrgottsfrühe wieder abzubrechen. Zwei Tage werden wir in Las Vegas verbringen. Nachdem wir in New York doch in einem recht „schäbigen“ Hotel gehaust haben (das Hostel, in welchem ich zuvor 10 Tage gewohnt habe war im Gegensatz zum Hotel ein Paradies ;-)), in New Orleans ein tolles, spezielles Boutiquehotel gewohnt haben, dürfen wir nun in Las Vegas im Stratosphere residieren. Dieses Hotel, resp. sein Aussichtsturm mit Achterbahnen und Bungee-Jumping ist in Las Vegas legendär – ragt er doch über alles hinaus. Das Hotelzimmer, welches ich für mich alleine habe ist riesig und die reinste Luxusvilla *freu* Bevor wir am Abend die Strassen Las Vegas unsicher machen, genehmige ich mir ein Bad – hach wie das gut tut ;-) Dann ist es wieder einmal Zeit für mein 16 Dollar Abendkleid ;-) Ich mag dieses Ding sogar mittlerweile richtig gerne *gg* Wir gehen zusammen in den alten Stadtteil Las Vegas, dort wo sich die legendäre Fremont-Street befindet und ich werde von all den Lichtern, dem Rattern der Geldautomaten und dem ganzen Leben dieser Stadt grad kurzum schnell etwas überrumpelt. Aber zuerst gehen wir doch noch etwas essen, bevor wir uns ins Getümmel wagen. Nachdem wir die letzten Tage nicht nur einfach im Zelt geschlafen haben, sondern auch kaum etwas Richtiges zu Essen bekommen haben *ironieoff* entscheiden wir uns für ein „All you can eat Lokal“. Für 16 Dollar so viel essen und trinken wie man will – okey, wer mich kennt der weiss, dass ich sonst nicht so der „All you can eat – Typ“ bin, aber heute freue ich mich einfach nur noch auf richtiges Essen. Und wir werden nicht enttäuscht: es ist Steak- und Hummer – Night… Das Seefrüchtebuffet zieht mich voll in den Bann und ich hole mir zur Vorspeise, zum Hauptgang, zum zweiten Hauptgang und zum Dessert Krabben, Lachs und Hummer und schlage mir damit den Bauch voll :o) Ach ja, als Beilage gibt es Melone und Toast :o))) Die Meeresfrüchte sind einfach nur sagenhaft gut und mir läuft beim Schreiben dieser Zeilen gleich wieder das Wasser im Munde zusammen ;-) Nachdem wir diniert haben, zeigt uns Jane die Spielcasinos. Das Rattern der Geldautomaten ist allgegenwärtig – immer und überall und ich kann es kaum glauben, dass mir ein Gratisdrink serviert wird, während Jane mir einen Spielautomaten erklärt… Aber dies scheint in Vegas normal zu sein – so lange man am Spielen ist, erhält man gratis etwas zu trinken. Ich entscheide mich diesen Abend für Vodka Red Bull (ob das wohl gut kommt *gg*). Okey, so richtig begeistern kann ich mich für diese Ratterkisten nicht – ich beobachte viel mehr die vielen Menschen, wie sie am Fiebern sind und auf den grossen Gewinn hoffen. Was sie sich von diesem wohl erhoffen? Glück? Zufriedenheit? Ein besseres Leben? Ich kann das Ganze nicht so recht verstehen – es gibt ja keinen Weg zum Glück: glücklich sein ist der Weg… Dies ist eine einfache, einleuchtende Weisheit Buddhas, welche aber viele Menschen wohl noch nicht entdeckt haben. Aber ich will ja hier an dieser Stelle nicht von Lebensweisheiten und solchen Sachen schreiben, sondern von meinen Erlebnissen in Las Vegas. Wir setzten uns dann zu dritt an einen Roulettetisch – resp. wir spielen zusammen und setzten jeweils den Mindesteinsatz. Ich beobachte weiterhin die Szenerie der verschiedenen Menschen in diesem Casino: wie die einen ganz aufgeregt an ihren Fingernägeln kauen, während sich die Kugel im Rouletterad dreht; die anderen mit Schweiss auf der Stirn am Blackjack Tisch sitzen und auf den grossen Gewinn hoffen; wieder andere in Jubelgeschrei ausbrechen, weil sie gewonnen haben und wieder andere enttäuscht einen grossen Schluck Bier zu sich nehmen um den Frust ihres Verlustes herunter zu spülen. Das Ganze kommt mir vor wie ein riesiges Schauspiel. Monopoly in echt – und irgendwie doch nicht real. Aber ich habe mit meinen Reisekollegen trotzdem meinen Spass beim Roulette und schlussendlich ziehen wir mit gleich viel Geld weiter, wie wir an den Roulettetisch gekommen sind – nur haben wir kostenlos getrunken ;-) *gg* Jane verjubelt dann noch schnell eine 20 Dollar Note an einer Slotmaschine (ich traue meinen Augen kaum), bevor wir uns auf den Heimweg machen. Jane meint, es sei ein langer Weg zum Hotel, aber wir anderen zwei setzen ausnahmsweise unseren Kopf durch und nehmen den Weg zu Fuss in Angriff. Wir laufen an vielen interessanten Objekten vorbei: jedes zweite Gebäude ist eine „Wedding – Chapel“ (Hochzeitskapelle) und es gibt tatsächlich zu häuft Leute, welche an einem Samstag Abend um 01.30 Uhr heiraten ;-) , dann wieder eine Striplokal (nein, heute besuchen wir keines ;-)), Erotikshop, Motel, usw. – alles was man halt zum Leben so braucht :o) Wir amüsieren uns köstlich und sind froh, haben wir uns für den „zu Fuss Heimweg“ entschieden. Der Heimweg ist kurzweilig und gar nicht so lang, wie uns Jane weismachen wollte. Ja es war wirklich ein lustiger Abend und ich bin einfach nur froh, dass ich tags darauf ausschlafen kann. Ich geniesse dies in vollen Zügen und gammle beinahe bis am Mittag im Bett herum. Ich finde endlich wieder einmal Zeit, meine Fotos herunter zu laden und sonstige Dinge zu erledigen. Am Nachmittag besuche ich mit Jane einen Outdoorshop und meinen geliebten Whole Foods Market, etwas ausserhalb der Stadt. Hier geht es doch etwas gemächlicher zu und her. Ich bin überhaupt nicht in Eile, alles von Las Vegas in diesen 2 Tagen zu sehen, denn in ein paar Wochen komme ich erneut hierher, aber mit „meiner“ Weltreiseforums Reisegruppe ;-) So bleibt der Sonntag mein „Gammeltag“ und ich kann mich richtig gut erholen, bevor es dann wieder ans Campieren geht.